Bei Suchmaschinen-Optimierung (SEO) ist es ziemlich kniffelig, im Sinne vom Pareto-Marketing mit nur 20% Aufwand auf 80% vom Ergebnis zu kommen. Ich erlaube mir aber ganz dreist, das Thema auf nur drei Gedanken herunterzubrechen. Das Wichtigste an dieser Stelle: SEO sollte man verstehen! Wenn Du das verinnerlichst und in Zukunft blind danach handelst, erreichst Du schon einiges. Für mehr wirst Du allerdings einen vernünftigen Plan, mehr Zeit und auch gute Schreiber brauchen. (Dabei helfe ich gern.)
Grundsätzlich für jedes Business sinnvoll, aber je nach Wettbewerb extrem aufwändig. Wenn Du mit Deiner Idee eine Nische besetzt und nur wenig Konkurrenz hast, wird es einfacher. Wenn Du in einem überfüllten Markt etwas erreichen möchtest, wirst Du viel recherchieren und Dich eher auf Phrasen als auf klassische Keywords stürzen müssen. Oder Google Adwords.
Ich sehe SEO eher als Handwerk und als eine Alternative zu gekauftem Traffic. Du investierst Zeit, um Content zu basteln, statt über andere Kanäle die Nutzer durch Anzeigen auf Dich aufmerksam zu machen. Hier liegt auch der große Nutzen für Dich und Dein Business: SEO ist in der Regel nachhaltiger als gekaufter Traffic.
Google will seinem Nutzer das beste Ergebnis für seine Suchanfrage liefern - das ist der Nutzen von Google und daran hat sich bis heute nichts geändert. Früher war die Suchmaschine (der Such-Algorithmus) einfach und hat die Webseiten im Suchergebnis oben angezeigt, die am häufigsten den Suchbegriff beinhaltet haben (Keywords). Hat man zum Beispiel nach "Rennrad" gesucht, war es relativ einfach, die Inhalte einer Seite mit dem Keyword "Rennrad" zu fluten, um im Suchergebnis oben angezeigt zu werden. Damit konnte man recht einfach Schabernack betreiben und als Anbieter von Rennrad-Reisen nach oben kommen - auch wenn der Nutzer danach nicht gesucht hat und sich nun ärgert.
Der Such-Algorithmus von Google ist mittlerweile unfassbar komplex und berücksichtigt hunderte Faktoren, um dem Nutzer das beste Ergebnis für seine Suchanfrage zu liefern. Die reine Flut an Keywords in Massen an Texten reicht glücklicherweise nicht mehr aus. Der zentrale Gedanke bei SEO ist aber einfach: Der Nutzer sollte auf Deiner Seite das finden, was er sucht. Ich erlaube mir hier ganz dreist, die hunderte Faktoren auf nur drei Gedanken herunterzubrechen - das sollte Dir für ein grundlegendes Verständnis ausreichen:
Der Nutzen Deiner Seite (Suchbegriffe und Benutzer-Freundlichkeit)
Wie bei jeder Marketing-Handlung musst Du auch hier die Lösung, die Du anbietest, in Worte fassen können. Beim Thema SEO gehst Du dabei nicht von Dir aus, sondern vom Nutzer. Hier drei mögliche Schritte, um die Suchbegriffe (Keyword oder Suchphrase) zu definieren:
Jetzt kannst Du die Suchbegriffe nehmen und Deine Webseite mit Bedacht damit fluten. Früher wurde eine Keyword-Dichte von 4% empfohlen - vergiss das und bleib einfach leserlich. Überschriften, URL, Buttons, Bilder und eine angenehme Streuung im Text. Vergiss einfach, dass Du gerade irgendwas mit SEO machst. Es geht ausschließlich um Deinen Nutzer - und der sollte Deine Inhalte gerne lesen und unbedingt eine Lösung für sein Problem finden.
Damit sind wir auch beim nächsten wichtigen Verständnis-Gedanken: Deine Webseite sollte in jeder Hinsicht darauf ausgelegt sein, dem Nutzer schnellstmöglich den Nutzen zu liefern. Vermeide unnötige Klicks und Ablenkungen, gestalte geschmeidig, damit man sich wohl fühlt und nutze die Sprache Deines Nutzers. Stell Dir vor, Du bist selbst Nutzer und möchtest möglichst schnell eine Lösung finden. Mit gesundem Menschen-Verstand kommst Du hier schon weit, ohne teure Experten ewig daran arbeiten zu lassen. Läuft Deine Webseite schon länger und Du hast einen Google Analytics Account, kannst Du mit Punkten wie Absprungrate, Klickraten und Verweildauer auch wertvolle Aussagen herausfinden, wo Du Deine Seite optimieren kannst.
Die technische Frische Deiner Seite
Anders als im vorherigen Punkt, darfst Du hier an die technische Suchmaschine Google, statt an den Besucher Deiner Webseite denken. Ganz platt darf man wohl sagen, dass Google alle X Tage digitale Roboter (Crawler) durch Deine Webseite schickt, um den Nutzen zu bewerten. Die Liste der Punkte, die dabei gecheckt werden, ist lang. Ich vermute, dass selbst die hellsten Köpfe im Hause Google hier keinen klaren Überblick mehr über ihren Algorithmus haben. (Vielleicht haben sie ja einen Algorithmus, der den Algorithmus steuert.) Hier trotzdem ein paar Punkte, die Du beachten und bearbeiten kannst, um den Nutzen Deiner Seite zu bewerten:
Technische Frische bedeutet auch, dass Deine Webseite auf Smartphones, Tablets und Co. hübsch anzuschauen und lesbar ist. Wenn Du ein neues Business aufziehst und ein neues Webseiten-Baukasten-System nutzt, ist das in der Regel schon selbstverständlich. Auch die Ladezeit (Pagespeed) der Seite spielt eine Rolle. Das kennst Du sicher: Du suchst, klicks und bist nach drei Sekunden wieder weg, weil die Seite nicht lädt. Mögliche Hebel für eine frische Seite:
Die Außen-Wirkung Deiner Seite (Backlinks)
Vermutlich der wichtigste Faktor überhaupt - die Backlinks. Das sind sämtliche Verlinkungen, die zu Deiner Seite führen. Im Grunde ist jeder Link eine Empfehlung. Wenn der Nutzen Deiner Seite also bärenstark ist, kannst Du Dich zurücklehnen und warten. Die Nutzer werden im Idealfall ihre Problem-Lösung auf Deiner Seite finden und sie dann auch gerne weiter empfehlen - das ist der theoretische Gedanke. Aber das dauert und funktioniert eigentlich nur, wenn Du wenig bis keine Konkurrenz hast. Im Wettbewerb macht es Sinn, etwas mehr Gas zu geben und aktiv dafür zu sorgen, dass Backlinks auf Deine Seite verweisen.
Dabei solltest Du die qualitative und quantitative Ansicht der Backlinks bedenken. Die Anzahl der Backlinks sollte in natürlicher Geschwindigkeit wachsen. Verlinkungen zu kaufen oder zu tauschen ist ein Thema für sich und sollte eher vermieden werden. Ausnahmen gibt es natürlich auch, dazu unten mehr. Zu schnelles (gekauftes) Wachstum der Backlinks wird eher abgestraft - zumindest ist das die überwiegende Vermutung in der SEO-Szene. Und zur Qualität der Backlinks: Die Seite, auf denen ein Backlink zu Deiner Seite führt, sollte zumindest einen thematischen Bezug zu Deiner Seite haben. Backlinks von Seiten die eine hohe Seriosität haben, werden von Google stärker bewertet, als Empfehlungen von minderwertigen Seiten (Qualitätsfaktor Pagerank). Glaubwürdig sollten sie sein, die Backlinks, das ist schon viel wert.
Aktiv kannst Du auf Deiner Seite Content erstellen, der gerne geteilt wird. Damit Deine Besucher Deine Inhalte empfehlen und woanders verlinken können (Grafiken, Downloads, sonstige Mehrwerte). Außerhalb Deiner Webseite kannst Du diese Punkte als Orientierung nutzen, um zu schauen, wo Du Verlinkungen zu Deiner Seite unterbringen kannst:
Zum Thema SEO gibt es viel zu schreiben, aber für ein grundlegendes Verständnis sollte das hier reichen. Eine Empfehlung für ein Tool zur SEO-Unterstützung, welcher Art auch immer, spare ich mir auch - davon gibt es einfach zu viele. Und ohne zu wissen, was das Tool für Dich tun soll, wäre eine Empfehlung unseriös. Alle SEO-Spezialisten, die sich auf diese Seite verirren, mögen mir die Oberflächlichkeit dieses Artikels bitte verzeihen. Meldet Euch gerne, wenn Ihr Vorschläge habt, cleverer auf 80% Pareto-Wissen zu kommen.